Handelsunternehmen – Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es bei mir zu einer Betriebsprüfung kommt?
Neben den größenunabhängigen „kleineren“ Prüfungen wie Kassennachschau und Umsatzsteuer-Sonderprüfung werden die Unternehmen des Handelsgewerbes regelmäßig vom Finanzamt geprüft. Immer wieder stellen sich die Händler die Frage, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einer „normalen“ Betriebsprüfung?
Grundsätzlich lässt sich sagen, je größer das Unternehmen ist, desto häufiger wird eine Außenprüfung durchgeführt.
Hierzu werden die Unternehmen in Größenklassen eingeordnet:
Wird bereits eines dieser Merkmale überschritten, erfolgt eine Einordnung in die höhere Kategorie.
Bei Klein- und Kleinstbetrieben ist eine Aussage über einen regelmäßigen oder typischen Turnus nicht möglich. Bei diesen Unternehmen prüft das Finanzamt anlassbezogen oder per Zufallsauswahl. (Siehe unten)
Mittelbetriebe werden durchschnittlich ca. alle zwölf Jahre geprüft. Im Durchschnitt bedeutet nicht, dass es nicht auch häufiger oder weniger häufig sein kann.
Großbetriebe „sollen“ durchgehend geprüft werden (die Finanzverwaltung interpretiert „sollen“ als „müssen“). Sie werden in der Regel durchgängig geprüft.
Was sind anlassbezogene Prüfungen?
Abgesehen von oben genannten üblichen Häufigkeiten können Prüfungen im Einzelfall insbesondere angesetzt werden, wenn ein besonderer Anlass besteht, Beispiele dafür sind:
- Steuererklärungen regelmäßig verspätet abgegeben
- Steuererklärungen mit auffälligen Sachverhalten
- das Finanzamt führt eine sog. Branchenprüfung durch und das Unternehmen gehört dieser Branche an;
- es besteht eine Kontrollmitteilung, die aus der Betriebsprüfung bei einem Geschäftspartner herrührt (z. B. eine Kopie einer hohen Ausgangsrechnung);
- das Unternehmen wurde durch einen ehemaligen Arbeitnehmer oder einen Konkurrenten angezeigt
Fakt ist, die Größenmerkmale werden ab 2024 deutlich angehoben. Dies bedeutet für Sie, umso zuverlässiger Sie Ihre Steuerunterlagen einreichen und umso unauffälliger sich das Unternehmen darstellt, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Betriebsprüfer bei Ihnen klingelt.
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